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IVO (DF)

Wiesbadener Erstaufführung: Ivo arbeitet als ambulante Palliativpflegerin. Täglich fährt sie in unterschiedliche Haushalte. Zu Familien, Eheleuten und Alleinstehenden. In kleine Wohnungen und große Häuser. In immer verschiedenes Leben und Sterben, in immer verschiedenen Umgang mit der Zeit, die bleibt. Zuhause haben sich ihre pubertierende Tochter und ihr Hund wegen Ivos Arbeitszeiten längst selbstständig gemacht. Von früh bis spät ist Ivo in ihrem alten Skoda unterwegs, die Freisprechanlage stets in Betrieb. Das Auto ist ihr zum persönlichen Lebensraum geworden, hier nimmt sie ihre Mahlzeiten zu sich, arbeitet, singt, flucht und träumt.
Eine ihrer Patientinnen, Solveigh, war schon vor ihrer Erkrankung eine enge Freundin. Auch zu Solveighs Mann Franz hat Ivo eine enge Beziehung. Tag für Tag arbeiten sie bei der Pflege von Solveigh zusammen. Und sie schlafen miteinander. Solveighs Kräfte schwinden, bald ist sie bei den einfachsten Verrichtungen auf fremde Hilfe angewiesen. Die letzte Entscheidung will sie alleine treffen, Franz soll nichts davon erfahren. Sie bittet Ivo, ihr beim Sterben zu helfen.

Das Filmdrama von Eva Trobisch (ALLES IST GUT) feierte im Februar 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin seine Premiere in der Sektion Encounters. Dort wurde IVO als Bester Deutscher Nachwuchsfilm mit dem Heiner-Carow-Preis ausgezeichnet.

Johann Campean, ein Palliativarzt aus dem Ruhrgebiet, der zusammen mit einigen Kollegen einen Verbund von Einrichtungen der Spezialisierten Ambulanten Palliativen Versorgung (SAPV) gegründet und mehrere Hospize mit aufgebaut hat, spielt Ivos Chef. Campean war auch medizinischer, lebensweltlicher und ethischer Berater des Filmprojekts.

Zum Trailer geht’s hier.

Pressestimmen:

„Auch dank einer grandiosen Darstellerin gelingt die Gratwanderung zwischen der Alltäglichkeit des Todes und der unausweichlichen Trauer, die er dennoch mit sich bringt.“ (Cinema)

„Ein entwaffnend wahrhaftiger Film [...]. Eva Trobisch ist unbestreitbar eine wichtige neue Stimme im deutschen Kino.“ (Variety)

„Minna Wündrich ist das Herz des Films, sie verleiht ihrer Figur eine Aura der Offenheit, indem sie nach und nach die verschiedenen Schichten von Ivos Abwehrhaltung abträgt. Mit diesem herausragenden Film gelingt es Eva Trobisch auf souveräne Weise, sich mit Ambivalenzen zu beschäftigen. Am stärksten ist der Film da, wo er Widersprüche als unüberbrückbar anerkennt, auf eine ruhige, akzeptierende Art und Weise, als eine weitere Kuriosität, die das Leben mit sich bringt.“ (Cineuropa)

„Ein herausragender, fesselnder Film in der Grauzone zwischen Ohnmacht und Allmacht.“ (Télérama)

In Kooperation mit dem HospizPalliativNetz Wiesbaden e.V.

Bild © Adrian Campean

Kennzeichen D
IVO
Regie: Eva Trobisch, DE 2024, 109 min, DCP, DF, FSK: ab 12, mit Minna Wündrich, Pia Hierzegger, Lukas Turtur
Mit Infotisch des HospizPalliativNetz Wiesbaden und Umgebung e.V.


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