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IRDISCHE VERSE (Ayeh haye zamini) (DF)

Wiesbadener Erstaufführung: In neun Episoden erzählt der in Cannes uraufgeführte IRDISCHE VERSE von so profanen wie unfassbaren Begegnungen mit einer allgegenwärtigen Bürokratie und ihrer Kontrollmacht. Wenn Lichter und Irrlichter über dem geschäftigen Teheran in der Morgendämmerung zu blinken beginnen, ist der Auftakt gemacht für neue Strophen alltäglichen Irrsinns, der sich in Form absurder Alltagsregeln ins Leben der Menschen drängt. Da möchte Vater Staat nicht nur ein Wörtchen mitreden bei der Namenswahl für Neugeborene. Auch in Modefragen und für politisch motivierte Hundeentführungen wird der Beamte hinter dem Schalter zum Kontrolleur.

Mit scharfer Zunge und sarkastischem Witz erzählt das iranische Regie-Duo Alireza Khatami und Ali Asgari von neun Menschen, die zum Opfer der banalen Bosheit der Beamten werden. Ein gerade in seiner formalästhetisch radikalen Einfachheit aufwühlender, schwarzhumoriger Akt der Revolution.

Zum Trailer geht’s hier.  

Pressestimmen:

„Es klingt wie absurdes Theater, doch für die Menschen im Iran ist es bittere Realität.“ (Cinema)

„Was IRDISCHE VERSE über weite Strecken seiner Laufzeit so faszinierend macht, sind die hervorragenden Dialoge, die sprachlichen und visuellen Zwischentöne, die scharfe Beobachtung sozialer Codes sowie die formale Klarheit, mit der Ali Asgari und Alireza Khatami ihr Projekt verfolgen. Mit IRDISCHE VERSE gelingt es den beiden, ein Stück weit aus dem Schatten ihres großen Vorbildes Abbas Kiarostami herauszutreten — paradoxerweise dadurch, dass sie sich diesem konzeptionell annähern: die Dokumentation der Realität durch die iterative Verformung der Fiktion.“ (filmstarts.de)

„Mit sarkastischem, grimmigem Witz erzählt der Episodenfilm IRDISCHE VERSE von Menschen, die zum Opfer der übermächtigen, staatstreuen iranischen Bürokratie werden. Ob Meldestelle, Schule, Jobcenter oder Bürgeramt: die dortigen Mitarbeiter scheinen vom autoritären Regime indoktriniert. Mit entwaffnender Ehrlichkeit und absurden Szenen angereichert, präsentiert IRDISCHE VERSE eine vielschichtige Gesellschaft. Und zeigt auf, wie ein politisch gelenkter Behördenapparat einfache Bürger zur Verzweiflung bringen kann.“ (programmkino.de)

In Kooperation mit Amnesty International Wiesbaden.

Bild © Neue Visionen Filmverleih

Gesellschaftliche Entwicklungen
IRDISCHE VERSE (Ayeh haye zamini)
Regie: Ali Asgari, Alireza Khatami, IR 2023, 77 min, DCP, DF oder OmU, FSK: ab 6, mit Bahman Ark, Arghavan Shabani, Servin Zabetiyan


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