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75. Todestag Fedor Ozep

Fedor Ozep war ein russischer Regisseur und Drehbuchautor der Stummfilm und frühen Tonfilmzeit. Zu seinem 75. Todestag präsentieren wir die frisch digital restaurierte Fassung seiner Dostojewski-Verfilmung DER MÖRDER DIMITRI KARAMASOFF.

Fjodor Alexandrowitsch Ozep, bekannt als Fedor Ozep (* 9. Februar 1891 oder 1893 oder 1895 in Moskau, Russisches Kaiserreich; † 20. Juni 1949 in Beverly Hills, USA) war ein russischer Regisseur und Drehbuchautor.

Ozep war der Sohn eines Moskauer Fabrikanten. Nach dem Lyceum studierte er an der Universität Moskau und arbeitete anschließend als Journalist. Noch während des Studiums stellte er Kontakte zum Film her. Er begann als Regieassistent bei seinem Schwager Jakow Protasanow, für den er u.a. das Drehbuch zu AELITA (1924) schrieb. Der Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von Alexei Tolstoi und gilt als Meilenstein des Science-Fiction-Kinos sowie des sowjetischen Films im Allgemeinen.

Nach der Oktoberrevolution wurde das Studio in ein Kollektiv umgewandelt mit Ozep als Dramaturg und künstlerischem Leiter. 1926 führte er in dem dreiteiligen Abenteuerfilm MISS MEND erstmals selbst Regie.

Ozep wurde auch im Westen bekannt und drehte 1928 im Rahmen einer deutsch-sowjetischen Co-Produktion in Deutschland DER LEBENDE LEICHNAM nach dem gleichnamigen Stück von Lew Tolstoi. Aufgrund des darauffolgenden Erfolges konnte er für die Terra Film die Dostojewski-Verfilmung DER MÖRDER DIMITRI KARAMASOFF und auch in Frankreich einige Tonfilme drehen, floh dann kurz vor der Besetzung von Paris durch die deutsche Wehrmacht über Nizza und Casablanca nach New York.

Dort drehte er den US-amerikanischen Propagandafilm THREE RUSSIAN GIRLS, der im Entstehungsjahr 1943 die Verbundenheit der Vereinigten Staaten mit dem Kriegsalliierten Sowjetunion propagieren sollte. Die Exil-Russin Anna Sten spielte wie bereits in DER MÖRDER DIMITRI KARAMASOFF die Hauptrolle. Zwei französischsprachige Filme in Kanada in den Jahren 1944 und 1947 waren Ozeps letzte Arbeiten für den Film, bevor er 1949 verstarb.

Bild: Szene aus  DER MÖRDER DIMITRI KARAMASOFF, Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

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