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EXILE NEVER ENDS (OmU)

Wiesbadener Erstaufführung: Bahars Bruder Taner sitzt in Deutschland im Gefängnis und steht kurz vor der Abschiebung in die Türkei. Bahar nutzt die Zeit des Wartens auf die Abschiebung ihres Bruders, um die Kamera auf ihre Familienangehörigen zu richten. In ruhigen und einfühlsamen Bildern erkundet sie die emotionalen und geografischen Welten der Familie von Entwurzelung und Neubeginn zwischen Deutschland und der Türkei.

In Gesprächen mit ihren Eltern Yildiz (64) und Mustafa (65) sowie ihren Brüdern Taner (40) und Onur (30) begibt sie sich auf eine schmerzhafte Reise in die Vergangenheit. Politische Verfolgung der alevitisch-kurdischen Familie in der Türkei, die Flucht nach Europa 1989, rassistische Übergriffe, Depressionen und Überforderung der Eltern – all das traf die Kinder, die damit unterschiedlich umgehen. Die Ungewissheit über Taners Schicksal in der Türkei ist nur ein Spiegel ihrer Lebenserfahrung als Familie im Exil. Die Verzerrung von Vergangenheit und Gegenwart sowie unterschiedlicher Geografien konfrontiert die Zuschauenden mit einer der Eigenschaften des Exils, nämlich dem Verlust der Orientierung in Zeit und Raum.

Beim Filmfestival Max Ophüls Preis wurde der Dokumentarfilm als Gewinner Preis der Filmkritik: Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. EXILE NEVER ENDS wurde unter anderem beim Lichter Filmfest Frankfurt International präsentiert und von Hessen Film & Medien gefördert.

Zum Trailer geht’s hier.

Jurybegründung DOK.FEST München:

„Es ist selten, dass ein Dokumentarfilm die ganze Komplexität abbildet, die das Exil mit sich bringt. EXILE NEVER ENDS ist eine bemerkenswerte Ausnahme, denn der Film erforscht zwei Arten von Exil: das einer kurdischen Familie, die vor Verfolgung aus der Türkei nach Deutschland floh, und das der beiden Söhne, die ihre Beziehung zu dem Land, in dem sie aufgewachsen sind, in Frage stellen. Der Film thematisiert Generationenkonflikte und die Herausforderungen von Integration – ohne dabei eine eigene Agenda zu verfolgen. Bahar Bektaş erzählt diese vielschichtige, intime Geschichte, zeichnet einfühlsam die komplexen Gefühlslagen ihrer Familienmitglieder nach und taucht auf ganz eigene Weise in die emotionalen und geographischen Räume von Vertreibung und Neuanfang ein. Die Jury entschied sich einstimmig für den Film und würdigt die Sensibilität und Beobachtungsgabe einer sehr talentierten Regisseurin. Herzlichen Glückwunsch!“

Pressestimmen:

„Feinfühlig spürt Bahar Bektaş den komplexen Emotionen ihrer Familienmitglieder nach.“ (Filmlöwin)

In Kooperation mit Amnesty International Wiesbaden und dem Partnerschaftsverein Wiesbaden – Istanbul/Fatih e.V..

Bild © Pink Shadow Films

Gesellschaftliche Entwicklungen
EXILE NEVER ENDS
Regie: Bahar Bektaş, DE 2023, 100 min, DCP, OmU, FSK: beantragt


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