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JUD SÜSS 2.0 (DF)

Der Antisemitismus ist weltweit auf dem Vormarsch und alltäglicher Judenhass bleibt von erschreckender Aktualität. Als Begleiteffekt der globalen Corona-Pandemie beobachten internationale Recherche- und Monitoring-Stellen, wie (ur)alte antijüdische Feindbilder und Verschwörungsmythen im digitalen Raum recycled werden. Millionenfach werden antisemitische Inhalte gepostet und auf Video-Plattformen und Social Media geteilt. Antisemitische Memes, mediale Codes und Bilderwelten erreichen damit völlig neue Zielgruppen und wirken tief in den Mainstream hinein. Messengerdienste werden zu Resonanzräumen für Hass und Hetze. Immer mehr Anzeichen gibt es, dass judenfeindliche Online-Radikalisierung zu physischer Gewalt wie z.B. dem Anschlag auf die Synagoge von Halle führen kann.

JUD SÜSS 2.0 dokumentiert die visuellen Wurzeln dieses neuen Antisemitismus und wirft dabei den historischen Blick zurück auf die Bildpropaganda des Nationalsozialismus: Wirken Klischees, Stereotypen und Narrative von NS-Filmen wie JUD SÜSS, DIE ROTHSCHILDS oder DER EWIGE JUDE (jeweils DE 1940) bis ins Heute hinein? Wo finden sich Kontinuitäten der Filmsprache dieser bis heute nicht freigegebenen NS-Propagandawerke zu Inhalten auf rechten Plattformen oder in Wahlkampagnen rechtsextremer Politiker? Extremismusforscher*innen, internationale Historiker*innen und Online-Aktivist*innen decodieren diese alten und neuen Stereotypen, geben Einblick in den geschichtlichen Kontext in Frankreich und Deutschland und folgen den Spuren der judenfeindlichen Verschwörungserzählungen, die so direkt an alte Feindbilder aus Joseph Goebbels‘ Propagandaministerium anzuknüpfen scheinen.

Wie aktuell und brisant antisemitische Bilderwelten und Bildsprache sind, hat auch erst kürzlich wieder die Kontroverse um Bilder, Ausstellungsobjekte und Filme auf der documenta 15 gezeigt.

In Kooperation mit Spiegelbild – Politische Bildung aus Wiesbaden e. V..

Filmemacher*innen zu Gast
JUD SÜSS 2.0
Regie: Felix Moeller, DE 2022, 82 min, DCP, DF, FSK: ungeprüft
Gespräch im Anschluss mit dem Regisseur, Thure Alting von Spiegelbild und Christiane von Wahlert, Vorstand Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Eintritt: 9€/8€ ermäßigt


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