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GREEN BORDER (Zielona granica) (OmU)

2021: Angelockt von den Versprechungen des belarussischen Diktators Lukaschenko, haben Bashir und Amina mit ihrer syrischen Familie wie viele andere Geflüchtete den Flug nach Minsk gebucht, um von dort über die "grüne Grenze" nach Polen und dann zu ihren Verwandten in Schweden zu gelangen. Doch die Verheißung wird zur Falle. Zusammen mit Tausenden anderen steckt die Familie im sumpfigen Niemandsland zwischen Polen und Belarus fest, vom Grenzschutz beider Länder im streng abgeschirmten Sperrgebiet hin und her getrieben, abgeschnitten von jeder Hilfe.

Durch die tückischen und sumpfigen Wälder, die die sogenannte "grüne Grenze" zwischen Belarus und Polen bilden, versuchen Geflüchtete aus dem Nahen Osten und Afrika, die Europäische Union zu erreichen. Sie sind in einer geopolitischen Krise gefangen, die vom belarussischen Diktator Alexander Lukaschenko inszeniert wurde. Um Europa zu provozieren, werden die Geflüchteten durch Propaganda, die ihnen eine einfache Überfahrt in die EU verspricht, an die Grenze gelockt. Die Leben von Julia, einer frischgebackenen Aktivistin, die ihr bequemes Leben aufgegeben hat, Jan, einem jungen Grenzschutzbeamten, und einer syrischen Familie verflechten sich zu Spielbällen in diesem Krieg im Verborgenen.

Agnieszka Holland und ihre Koautor*innen Gabriela Łazarkiewicz-Sieczko und Maciej Pisuk sprachen mit Beteiligten auf allen Seiten - Geflüchteten, Grenzschutz, Menschenrechtsaktivist*innen und Ärzt*innen. Für jede im Drehbuch beschriebene Situation gibt es ein Vorbild in der Realität. Auf dieser Grundlage entstand der Spielfilm GREEN BORDER mit seinen fiktionalen Charakteren, seiner multiperspektivischen Erzählweise, seinen Spannungsbögen.

GREEN BORDER wurde bei seiner Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Venedig begeistert aufgenommen und mit dem Spezialpreis der Jury sowie sechs weiteren Preisen ausgezeichnet. Derweil beschimpften führende Vertreter der PIS-Regierung mitten im polnischen Wahlkampf Agnieszka Holland als Nestbeschmutzerin und verglichen sie mit Joseph Goebbels. Sie wurde so massiv bedroht, dass sie zeitweilig unter Personenschutz stand, die polnischen Kinos sollten auf Anweisung des Justizministers vor jeder Vorstellung des Films einen distanzierenden Spot zeigen. GREEN BORDER wurde dennoch zum zweitbesucherstärksten Film des Jahres in Polen.

Zum Trailer geht’s hier.

Pressestimmen:

„Mit 74 Jahren hat Agnieszka Holland nichts von ihrer Leidenschaft und ihrem Mitgefühl verloren. GREEN BORDER ist ein schonungsloser, wütender, atemberaubend
packender Film, ein Schlag in den Solarplexus.“ (The Guardian)

„Atemberaubendes, leidenschaftliches, humanistisches Kino, meisterhaft gefilmt.“ (The Hollywood Reporter)

„Kraftvolles, kluges Kino, das uns das Herz bis zum Hals schlagen lässt. GREEN BORDER kommt letztlich von einem Ort des Optimismus. Wenn wir den Schrecken fühlen können, gibt es vielleicht noch Hoffnung.“ (Variety)

„Politisches Kino, das bildgewaltig die große Leinwand fordert.“ (BR Kino Kino)

„Es sind die Momente der Menschlichkeit, des Lichts, der Solidarität, die am stärksten wirken. Daran glaubt Agnieszka Holland, das ist die Stärke dieses Filmereignisses. Besser kann kämpferisches politisches Kino nicht sein.“ (Blickpunkt: Film)

Film des Monats Februar 2024 der Jury der Evangelischen Filmarbeit. Zur Jurybegründung geht’s hier.

In Kooperation mit Amnesty International Wiesbaden und dem Evangelischen Dekanat Wiesbaden.

Bild © Agata Kubis / Piffl Medien

Internationale Wochen gegen Rassismus
GREEN BORDER (Zielona granica)
Regie: Agnieszka Holland, PL/FR/CZ/BE 2023, 152 min, DCP, DF oder OmU, FSK: ab 12, mit Jalal Altawil, Maja Ostaszewska, Behi Djanati Ataï
Einführung am 15.3.: Dr. Susanne Claußen (Evangelisches Dekanat Wiesbaden)
Überlängenaufschlag: 1€


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