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DER BLAUE ENGEL (DF)

Als der Gymnasialprofessor Rath entdeckt, dass seine Schüler das moralisch anrüchige Lokal „Der blaue Engel“ besuchen, will er dort die Sängerin Lola Lola zur Rede stellen. Doch schon bei der ersten Begegnung verschwindet seine anfängliche Empörung und er erliegt ihren Reizen. Erst viel zu spät bemerkt Rath, dass ihn seine Liebe zielsicher ins Verderben führt…

Pressestimmen:

„Die Handlung ist in sich geschlossen, eine exzellente Crew an Schauspielern, allen voran Emil Jannings und Marlene Dietrich, die ebenso bezaubernde, längst weltberühmte Filmmusik Friedrich Hollaenders, die düsteren, schummrigen Bilder Günther Rittaus, das dementsprechende Szenenbild – all das macht DER BLAUE ENGEL zu einem frühen Kultfilm.“ (filmstarts.de)

„Erschütternde Charakterstudie von Emil Jannings und Ausgangspunkt für Marlene Dietrichs Weltkarriere als Vamp in Sternbergs kongenialer, wenn auch literarisch nicht exakter Verfilmung von Heinrich Manns „Professor Unrat“.“ (Lexikon des internationalen Films)

DER BLAUE ENGEL war einer der ersten Tonfilme der Ufa und Marlene Dietrichs Sprungbrett für ihre internationale Karriere. Gemeinsam mit Josef von Sternberg ging sie Anfang der 1930er Jahre in die USA und spielte in zahlreichen seiner Filme die Hauptrolle. Dietrich arbeitete aber auch mit anderen Exilanten wie Billy Wilder, Fritz Lang und Henry Koster sowie mit Alfred Hitchcock und Orson Welles zusammen. Im Jahr 1936 sicherte Propagandaminister Joseph Goebbels ihr hohe Gagen und freie Wahl bei Drehbuch und Mitarbeitende für in Deutschland gedrehte Filme zu. Dietrich lehnte ab und blieb in den Vereinigten Staaten und wurde zu einem der größten Stars der Filmgeschichte.
Der männliche Hauptdarsteller von DER BLAUE ENGEL Emil Jannings pflegte bereits seit Mitte der 1920er Jahre eine internationale Karriere und gewann als erster Schauspieler überhaupt einen Oscar. Er hatte aber bereits nach seinem ersten Tonfilm Sorge, dass er den englischsprachigen Produktionen nicht gewachsen war und ging nach Deutschland zurück. Nach 1933 wurde er zu einem er erfolgreichsten und bestbezahlten Schauspieler der NS-Filmindustrie. Seine Verkörperung des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm I. in DER ALTE UND DER JUNGE KÖNIG (1935) bildete den Auftakt einer Reihe von unverblümten Propagandafilmen, in denen er historische Persönlichkeiten als vermeintliche Führerfiguren und Vorläufer Adolf Hitlers verkörperte. 
Für einige seiner Kolleg*innen aus DER BLAUE ENGEL änderte sich das Leben mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten schlagartig. Für Darstellerin Rosa Valetti, Produzent Erich Pommer und Komponist Friedrich Hollaender gab es aufgrund ihrer jüdischen Abstammung in Deutschland keine Zukunft mehr. Sie wurden ebenso ins Exil gezwungen wie Schauspieler Kurt Gerron und Drehbuchautor Robert Liebmann, denen die Flucht vor den Nazis jedoch nicht glückte. Liebmann wurde 1942 und Gerron 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.

Bild: Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

135. Geburtstag Erich Pommer
DER BLAUE ENGEL
Regie: Josef von Sternberg, DE 1930, 108 min, DCP, DF, FSK: ab 12, mit Marlene Dietrich, Emil Jannings, Kurt Gerron


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