Fritz Kirchhoffs Film DER 5. JUNI ist eine militaristische, kriegsverherrlichende Propagandaproduktion aus den Jahren 1941/42. Der Spielfilm erzählt die Juni-Offensive an der Weygand-Linie beim Frankreichfeldzug 1940.
Der Gefreite Eickhoff, der schon im Ersten Weltkrieg Soldat war, meldet sich auch 1939 zum Militär. An der Westfront wird er tödlich verwundet und bittet sterbend seinen Kameraden ...
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Fritz Kirchhoffs Film DER 5. JUNI ist eine militaristische, kriegsverherrlichende Propagandaproduktion aus den Jahren 1941/42. Der Spielfilm erzählt die Juni-Offensive an der Weygand-Linie beim Frankreichfeldzug 1940.
Der Gefreite Eickhoff, der schon im Ersten Weltkrieg Soldat war, meldet sich auch 1939 zum Militär. An der Westfront wird er tödlich verwundet und bittet sterbend seinen Kameraden, den Feldwebel Schulz, aus seinem einzigen Sohn einen guten Soldaten zu machen. Schulz nimmt diese Aufgabe sehr ernst und gerät darüber in Streit mit seiner Verlobten, während der junge Eickhoff andererseits den Krieg für ein großes Abenteuer hält und nicht auf die Ratschläge von Schulz hört.
Der 5. Juni 1940, Beginn des Angriffs auf Frankreich, wird für ihn ein denkwürdiger Tag: Sie werden vom Feind überrascht, und der eifrige Eickhoff will seine Truppe mit Waffengewalt befreien. Feldwebel Schulz aber befiehlt, in Gefangenschaft zu gehen. Langsam begreift der junge Eickhoff: Hätte er sich Schulz’ Befehl widersetzt, wäre das gesamte Unternehmen gefährdet gewesen. Durch diese Erfahrung lernt Eickhoff die Disziplin eines wahren Soldaten – und Schulz’ Verlobte erkennt den Wert der Handlungen ihres Zukünftigen.
DER 5. JUNI propagiert nationalsozialistische Werte wie Vaterlandsliebe, absoluten Gehorsam
und Soldatentum. Auch in Kirchhoffs Film gilt, dass das Wohl des Einzelnen immer den Interessen der Gemeinschaft untersteht. Obwohl mit NS-Gedankengut versehen, wurde der Film nach mehrmaliger Zensurvorlage im November 1942 verboten. Grund dafür mag zum Einen die politische Lage gewesen sein. Zum Anderen äußerte Propagandaminister Goebbels Kritik an Kirchhoffs Produktion. Der Film sei zu belehrend und außerdem „langweilig und stupide“.
Von den Alliierten wurde der Film 1945 als Verbotsfilm klassifiziert. Seit 1966 befinden sich die ehemaligen Verbotsfilme im Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und werden unter Vorbehalt in öffentlichen Aufführungen zugänglich gemacht.
Darunter fallen die Propagandafilme aus der Zeit des Nationalsozialismus, deren Inhalt kriegsverherrlichend, rassistisch, antisemitisch und/oder volksverhetzend ist und deshalb auf Beschluss des Stiftungs-Kuratoriums nicht für den allgemeinen Vertrieb freigegeben werden.
Diese Vorbehaltsfilme stehen jederzeit in den Räumen der Stiftung selbst für schulische, wissenschaftliche und dokumentarische Zwecke zur Sichtung zur Verfügung. Die vielfältigen und jederzeit möglichen bundesweiten öffentlichen Aufführungen in Kinos, Universitäten, Schulen etc. sind eingebunden in einen einführenden Vortrag und eine anschließende Diskussion.
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