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Film

Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin

03.02.2025 - Das Institut für Zeitgeschichte München−Berlin (IfZ) hat mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung (FWMS) in Wiesbaden eine privilegierte Kooperationspartnerschaft geschlossen, um den hohen wissenschaftlichen und auch gesellschaftlichen Stellenwert des Filmerbes als zeithistorische Quelle und nationales Kulturgut sichtbarer zu machen. 

Trotz der Erkenntnispotenziale des Mediums Spielfilm für die Kultur- und Gesellschaftsgeschichte des Nationalsozialismus hat die Geschichtswissenschaft diese ergiebige zeithistorische Quelle bisher weitgehend unbeachtet gelassen. Hier setzt das von der Leibniz-Gemeinschaft im Programm „Kooperative Exzellenz“ geförderte Forschungsprojekt „Screening National Socialism: Ideology and Everyday Life in German Cinema 1933-1945“ (SCREENS) an, das unter Gesamtleitung des IfZ (Projektleiter: Johannes Hürter) und in Partnerschaft mit dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa in Leipzig (GWZO) im Juni 2025 seine Arbeit aufnehmen wird.

Das Projekt kooperiert international und interdisziplinär mit zahlreichen weiteren Partnern aus Geschichtswissenschaft, Filmwissenschaft und Sprachwissenschaft. Zentral ist die privilegierte Zusammenarbeit, die das IfZ mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung (FWMS) vereinbart hat (siehe: Forschungsprojekt über NS-„Vorbehaltsfilme“ gestartet). Die FWMS unterstützt das SCREENS-Projekt mit ihrem reichhaltigen Bestand an NS-Spielfilmen und Dokumenten. Weitere wichtige institutionelle Kooperationspartner sind u.a. das Bundesarchiv, das Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (DFF), die Deutsche Kinemathek und das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS). Mit seinen vielfältigen Kooperationen und Forschungen zielt das Projekt auf eine integrative Filmgeschichte des Nationalsozialismus, in der Spielfilme als Seismografen der Politik, Gesellschaft und Kultur der NS-Diktatur analysiert und damit für die Zeitgeschichtsforschung neu erschlossen werden.

Am IfZ, Forschungsabteilung München, entstehen drei Dissertationen über Kindheits- und Familienentwürfe im NS-Kino, über die Darstellung von „Gefühlen“ und Privatheit im Genre Melodram sowie über Religion und Glauben im NS-Spielfilm. Außerdem wird als IfZ-Eigenleistung eine Studie über die sogenannten Vorbehaltsfilme erarbeitet. Ein weiteres Dissertationsprojekt über das Kino im Protektorat Böhmen und Mähren sowie in den annektierten Gebieten Polens wird am GZWO durchgeführt. Neben diesen größeren Projekten sind weitere Forschungsbeiträge geplant, am IfZ von Bernhard GottoIngo Loose und Yuliya von Saal.

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