Mayrings Lustspiel WIR SEHEN UNS WIEDER, gedreht in den Jahren 1944/45, ist eine der letzten nationalsozialistischen Propagandaproduktionen. Erzählt wird eine weitere Variation des Fronturlaubs-Motivs.
Sechs Angehörige eines Sturmpionierbataillons, alles Junggesellen, genießen einen Urlaub, zu dem ein Tiroler Dorf eingeladen hat. Jeder, vom Gefreiten bis zum Oberleutnant, findet bei den Dorfschön ...
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Mayrings Lustspiel WIR SEHEN UNS WIEDER, gedreht in den Jahren 1944/45, ist eine der letzten nationalsozialistischen Propagandaproduktionen. Erzählt wird eine weitere Variation des Fronturlaubs-Motivs.
Sechs Angehörige eines Sturmpionierbataillons, alles Junggesellen, genießen einen Urlaub, zu dem ein Tiroler Dorf eingeladen hat. Jeder, vom Gefreiten bis zum Oberleutnant, findet bei den Dorfschönen ein passendes Unterkommen. Vier Urlauber nehmen die Begegnung auf die leichte Schulter, während zwei Paare sich ernstlich näher kommen. Unter der Leitung der hübschen Dorflehrerin lernen die sechs Norddeutschen Skilaufen, wobei es natürlich viel Spaß gibt. Als ein Telegramm alle Urlauber vorzeitig an die Front zurückruft, erkennen alle Beteiligten, dass sie endgültig zusammengehören und dass sie sich über das Jahr wiedersehen werden.
Lustspiele und Filme über den Heimaturlaub von Frontsoldaten waren die häufigsten Produktionen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Die deutsche Bevölkerung sollte dadurch bei Laune gehalten und zu weiterem Durchhaltevermögen animiert werden. Die Zensurbehörde verlangte eine Titeländerung – zunächst sollte der Film VIELLEICHT SEHEN WIR UNS WIEDER heißen. Im März 1945 wurde WIR SEHEN UNS WIEDER dann freigegeben, zur öffentlichen Aufführung kam es aber nicht mehr.
Von den Alliierten wurde der Film 1945 als Verbotsfilm klassifiziert. Seit 1966 befinden sich die ehemaligen Verbotsfilme im Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und werden unter Vorbehalt in öffentlichen Aufführungen zugänglich gemacht.
Darunter fallen die Propagandafilme aus der Zeit des Nationalsozialismus, deren Inhalt kriegsverherrlichend, rassistisch, antisemitisch und/oder volksverhetzend ist und deshalb auf Beschluss des Stiftungs-Kuratoriums nicht für den allgemeinen Vertrieb freigegeben werden.
Diese Vorbehaltsfilme stehen jederzeit in den Räumen der Stiftung selbst für schulische, wissenschaftliche und dokumentarische Zwecke zur Sichtung zur Verfügung. Die vielfältigen und jederzeit möglichen bundesweiten öffentlichen Aufführungen in Kinos, Universitäten, Schulen etc. sind eingebunden in einen einführenden Vortrag und eine anschließende Diskussion.
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