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THEATRE OF VIOLENCE (OmU)

Wiesbadner Erstaufführung: Joseph Konys Lord’s Resistence Army (LRA) verübte in Uganda unaussprechliche Gräueltaten gegen die Zivilbevölkerung. 100.000 Menschen fanden den Tod und bis zu 100.000 Kinder wurden verschleppt. Dominic Ongwen, der innerhalb der LRA eine hohe Position innehatte, muss sich nun vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verantworten. Im Alter von neun Jahren entführt, stieg der ehemalige Kindersoldat auf und wurde selbst zum Täter. Seine Verteidigung wird angeführt von Krispus Ayena, dessen Brüder selbst der LRA zum Opfer gefallen sind. Ayena reist nach Uganda und ergründet, wie sich die Gesellschaft von dem Trauma erholen kann und wie man mit heimkehrenden Kindersoldat*innen umgehen soll. Sind sie voll schuldfähige Täter*innen oder Opfer? 

Der Film lief im Wettbewerb des 38. DOK.fests München und wurde dort mit dem Hauptpreis ausgezeichnet!

Zum Trailer geht's hier.

Pressestimmen: 

"Seine stärksten Momente hat der klar strukturierte Film, wenn Überlebende von den mörderischen Gewalttaten der LRA-Terroristen erzählen oder Ongwen selbst aus dem Off seine furchtbaren Erfahrungen als kleiner Junge schildert. Als Zuschauer/in muss man da schon starke Nerven mitbringen oder eben weghören. Die Regisseure aus Polen und Dänemark beschränken sich nicht auf den spektakulären Fall, sondern stellen ihn in einen größeren Kontext. So erfährt man im Vorspann, dass ethnische Konflikte im künstlich geschaffenen Staat Uganda vom Prinzip „Teile und Herrsche“ der britischen Kolonialherren angeheizt wurden und auch über die Unabhängigkeitserklärung von 1962 hinaus anhielten. [...] THEATRE OF VIOLENCE versucht erst gar nicht, einfache Lösungen für komplexe Probleme zu liefern. Dafür wirft er viele Fragen auf, die noch lange nach der Sichtung nachhallen." (kino-zeit.de)

Auszeichnungen:

DOK.fest München 2023

  • VIKTOR DOK.international Main Competition

Aus der Jurybegründung: „In ihrem sorgfältig konstruierten Film schaffen Emil Langballe und Lukasz Konopa mit jeder neuen Szene einen komplexeren Raum, in dem wir uns als Zuschauende immer neue Fragen stellen: nach dem Völkerrecht in einem postkolonialen Gefüge, nach den Herausforderungen, Gerechtigkeit zu üben, und gleichzeitig der Gefahr, alte Wunden wieder aufzureißen, nach Schuld, Vergebung und Aussöhnung."

In Kooperation mit Amnesty International Wiesbaden.

Bild © Kacper Czubak

Gesellschaftliche Entwicklungen
THEATRE OF VIOLENCE 
Regie: Emil Langballe, Lukasz Konopa, DK/DE 2023, 105 min, DCP, OmU, FSK: ab 16


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