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PARACELSUS (DF)

Seinen Gegnern ist der Schweizer Arzt Paracelsus (*1493 oder 1494; †1541) ein Dorn im Auge, denn er folgt nicht den Lehren der Fakultäten. Er stellt seine ganz persönlichen Theorien einer ganzheitlichen Medizin auf und sieht sich als Arzt des Volkes. Als es Paracelsus gelingt, den von allen aufgegebenen Buchdrucker Froben zu heilen, ist seine Lehre plötzlich in aller Munde. Die Studenten strömen ihm nur so zu, während die konservative Fakultät nur auf eine Gelegenheit wartet, ihn zu diskreditieren.

G. W. Pabst war seit Anfang der 1930er Jahre im europäischen Ausland tätig und bereits im Besitz eines Ausreisevisums in die USA, als er 1939 bei einem Familienbesuch in Österreich vom Kriegsausbruch überrascht wurde. Als Ausreiseversuche über Rom scheiterten und ein Bruch ihn ans Krankenbett fesselte, blieb Pabst schließlich in Nazideutschland und drehte dieses linientreue und staatlich angeordnete Biopic. Ganz in der Tradition diverser Großproduktionen aus der NS-Zeit wurden Wirken und Charakter einer historischen Person überhöht und im Sinne der NS-Ideologie dargestellt. Der Film bekam das Prädikat „Staatspolitisch und künstlerisch wertvoll“.

Bild: Quelle - Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

G. W. Pabst Retrospektive 
PARACELSUS
Regie: G. W. Pabst, DE 1943, 106 min, DCP, DF, FSK: ab 12, mit Werner Krauß, Mathias Wieman, Annelies Reinhold


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