Nachdem Rosika ihrem Stiefvater entflohen ist, findet sie Unterschlupf bei einem Zirkus. Dort freundet sie sich nicht nur mit dem Clown Rux an, sondern verliebt sich auch in den Stallburschen Geza. Doch der jähzornige Zirkusdirektor Cherubini will Rosika für sich…
Der Musikfilm hat inhaltlich nichts mit Franz von Suppès gleichnamiger Operette gemein, zitiert aber am Anfang und Ende deren Ouvertüre. Für die sonstige Musik zeichnete Komponist Hans-Otto Borgmann und für die Liedtexte Bruno Balz verantwortlich.
LEICHTE KAVALLERIE war der erste deutschsprachige Spielfilm von Marika Rökk (1913 - 2004). 1934 von der Ufa unter Vertrag genommen, wurde Rökk systematisch zu einem der großen Stars der NS-Filmindustrie aufgebaut, wobei ihr Ehemann Georg Jacoby bei ihren Filmen häufig Regie führte. Mit Johannes Heesters bildete sie das Traumpaar des deutschen Revuefilms. Die meisten Rökk-Filme folgten dabei von Beginn an einer einheitlichen Handlung: Immer wieder spielte sie das zunächst verkannte Talent, das sich gegen alle möglichen Widrigkeiten durchsetzt und in einem großen Finale auf der Bühne schließlich einen Triumph feiert.
Marika Rökk ließ sich umstandslos in die Propagandamaschinerie des 'Dritten Reichs" einspannen und profitierte dadurch im Beruflichen wie im Privaten. Während der NS-Zeit erwarb Marika Rökk die von den Nationalsozialisten beschlagnahmte Villa des jüdischen Produzenten und Regisseurs Alfred Zeisler und der Schauspielerin Lien Deyers. Nach der Wende stellte Rökk einen Restitutionsantrag und schaltete einen Anwalt ein, um zu verhindern, dass die Villa der Jewish Claims Conference zugesprochen wird. Nach einem kurzen Auftrittsverbot nach dem Zweiten Weltkrieg drehte Rökk wieder Kinofilme im bewährten Stil. Ihre Beliebtheit beim Publikum war ungebrochen. Mit großem Erfolg trat sie in den folgenden Jahrzehnten in deutschsprachigen Revuen und Musicals auf und trat im neuen Medium des Fernsehens in Erscheinung.
„Debütfilm Marika Rökks, den der später im ‚Dritten Reich‘ mit Berufsverbot belegte Regisseur Hochbaum mit großem Aufwand unter dem deutlichen Einfluss amerikanischer Revuefilme drehte.“ (Lexikon des internationalen Films)
Bild: Quelle - Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Im Schatten der Träume
LEICHTE KAVALLERIE
Regie: Werner Hochbaum, DE 1935, 89 min, 35mm, DF, FSK: ab 12, mit Marika Rökk, Fritz Kampers, Heinz von Cleve