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EINE FRAU FÜR DREI TAGE (DF)*

Die Sportlehrerin Lisa sitzt mit Liebeskummer im Zug nach Berlin und begegnet dabei dem Ingenieur Hanns, der sich direkt liebevoll und resolut um sie kümmert. Zwar will Lisa ihre verbleibenden Urlaubstage nicht mit ihm verbringen, aber über Hanns' Einladung zum abendlichen Tanztee freut sie sich dann doch sehr. Dort treffen sie Lisas Verflossenen, der beim Anblick der beiden seine Eifersucht entdeckt…

Für seinen Film steckte Regisseur Fritz Kirchhoff die Fronturlauberthematik in eine friedenszeitliche Verpackung; auf eskapistische Weise wird der Zweite Weltkrieg hier systematisch ausgelassen und der mit einer Liebesgeschichte verbundene kurze Besuch eines Mannes rein zivil motiviert. Dabei fanden die Dreharbeiten vom 1. März bis zum Juli 1943 statt; u.a. in Berlin, Berlin-Wannsee, Potsdam, in den Havellandschaften, Salzburg und am Mondsee. Berlin wurde zu diesem Zeitpunkt von der britischen und der amerikanischen Luftwaffe bereits verstärkt bombardiert. Die Geschichte basiert auf dem Erstlingsroman (1941) der österreichischen Schriftstellerin Elisabeth Gürt, den die Drehbuchautorin Thea von Harbou für das Kino adaptierte. 

Carl Raddatz war zu diesem Zeitpunkt sehr populär, das Publikum kannte ihn in den Rollen schneidiger Offiziere aus diversen NS-Propagandafilmen. Mit seiner Leinwandpartnerin Hannelore Schroth war Raddatz bis zur Scheidung Anfang 1945 auch privat verbunden. Die erst 21-jährige Schroth stammte aus einer bedeutenden Schauspielerfamilie und war in der NS-Zeit als Darstellerin bezaubernder und komplexer, aber bodenständiger junger Mädchen bestens eingeführt. EINE FRAU FÜR DREI TAGE war ihr erster gemeinsamer Film mit Raddatz; später folgten noch UNTER DEN BRÜCKEN (1944/46) und TAXI-KITTY (1950).

Bild - Quelle: DFF Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Heimatfrontfilme
EINE FRAU FÜR DREI TAGE
Regie: Fritz Kirchhoff, DE 1944, 79 min, 35mm, DF, FSK: ungeprüft, mit Hannelore Schroth, Carl Raddatz, Ursula Herking
Einführung am 23.7.: Filmwissenschaftlerin Marie Dudzik


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