Der Wiener Kongress 1814/15: Nach der Niederlage Napoleons verhandeln die europäischen Regenten die politische Neuordnung des Kontinents. Währenddessen bewirbt die Handschuhverkäuferin Christl ihr Geschäft, indem sie in jede vorbeifahrende Monarchen-Kutsche einen Blumenstrauß mit ihrer Visitenkarte wirft. Als sie dabei auf Zar Alexander von Russland trifft, erlebt Christl ein einzigartiges Abenteuer.
„Ein Traum oder ein Film – endlich ist es dasselbe“, schwärmte 1931 ein Kritiker über die Kostümromanze, die für Regisseur Erik Charell und das Leinwandtraumpaar Willy Fritsch und Lilian Harvey zum Triumph wurde. „Das muss ein Stück vom Himmel sein“, komponierte Werner Richard Heymann und das von der Wirtschaftskrise gebeutelte Publikum ließ sich willig vom bis dahin aufwändigsten Revue- und Operettenfilm der Ufa bezaubern, in dem der Wiener Kongress zum Walzermärchen geriet. Dem Varieté-Spezialisten und Bühnen-Experten Charell standen hinter der Kamera die Besten ihres Faches für sein Kinodebüt zur Seite: das Architektenteam Robert Herlth und Walter Röhrig, Kameramann Carl Hoffmann und Tonmeister Fritz Thierry.
Bei der Ufa und mit Beginn der Tonfilmära begann auch die erfolgreichste Zeit für Robert Liebmann, der hier zusammen mit Norbert Falk für das Drehbuch verantwortlich zeichnete.
Von DER KONGRESS TANZT sind weder ein Originalnegativ noch zeitgenössische Kopien überliefert. Die vollständigste Quelle ist ein Duplikat-Negativ, das jedoch einen starken Bildbeschnitt aufweist. Für die Restaurierung 2017 war es daher Grundlage für den Ton und Schnittreferenz. Als Bildquelle diente ein Duplikat-Positiv. Darin fehlende Teile wurden durch das Duplikat-Negativ ergänzt.
Bild: Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
135. Geburtstag Robert Liebmann
DER KONGRESS TANZT
Regie: Erik Charell, DE 1930, 100 min, DCP, DF, FSK: ab 0, mit Lilian Harvey, Willy Fritsch, Conrad Veidt