
Aus Wiesbaden über Frankreich und Babelsberg nach Hollywood. Mit 27 der erste eigene Spielfilm, elf Filme später der Academy Award (Oscar) und die goldene Palme. Sein Werk ist geprägt von der Nouvelle Vague, seine Literaturverfilmungen sind herausragende Beispiele des Neuen Deutschen Films. Volker Schlöndorffs Leben selbst ist filmreif, ausstellungswürdig ohnehin. Im Wiesbadener Bellevue-Saal wird es nun vom 19. Mai bis 18. Juni 2023 präsentiert, erklärt von ihm selbst, in Bild, Ton und Text. In der Balance von auratischen Exponaten, Filmausschnitten, Fotografien und aussagestarken Schriftstücken werden nicht nur Filmfans Gelegenheit haben, Leben und Werk des prominenten Wiesbadeners neu oder wieder zu sehen.
Anlässlich der Ausstellung zu Leben und Werk des Filmemachers Volker Schlöndorff präsentieren wir gemeinsam mit der Caligari FilmBühne und dem Kino des DFF eine Reihe mit seinen Regiearbeiten und Filmen, die ihn geprägt und inspiriert haben.
Zu letzteren zählt der Westernklassiker MISFITS – NICHT GESELLSCHAFTSFÄHIG (US 1961) von John Huston, der zugleich der letzte fertiggestellte Film mit Marilyn Monroe und Clark Gable ist. Der Film wird am 25. Mai bei uns zu sehen sein.
Online im Kino3 gibt es im Mai begleitend den Dokumentarfilm DER KANDIDAT (DE 1980) zu sehen. Anlässlich der Kanzlerkandidatur von Franz Josef Strauß bei der Bundestagswahl 1980 versucht der Film, dessen politischen Werdegang zu beschreiben und in Beziehung zur Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland zu setzen. Nach DEUTSCHLAND IM HERBST die zweite Kollektivarbeit der deutschen Autorenfilmer Stefan Aust, Alexander von Eschwege, Alexander Kluge und Volker Schlöndorff.
Im Juni geht es weiter mit Volker Schlöndorffs Verfilmung von Max Frischs Roman HOMO FABER (DE/FR/GR 1991), der u.a. mit dem Deutschen und Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Im Juli schließen wir die Reihe mit seinem neusten Werk DER WALDMACHER (DE 2021), eine Dokumentation über den Agrarwissenschaftler und Träger des alternativen Nobelpreises Tony Rinaudo, ab.
Bild: Selbstporträt. Volker Schlöndorff mit seiner Werra-Kamera, 1955. Quelle: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main / Sammlung Volker Schlöndorff. Foto: Volker Schlöndorff.