
Robert Liebmann (1890-1942) war einer der erfolgreichsten Drehbuchautoren der Weimarer Republik. Liebmanns künstlerische Bandbreite war bemerkenswert – er schrieb gleichermaßen souverän Komödien, Liebesfilme, Krimis, Abenteuerfilme und Historiendramen. Er verfasste aber auch Libretti und Texte für Revuen.
Bei der Ufa und mit Beginn der Tonfilmära begann Robert Liebmanns erfolgreichste Zeit mit der Beteiligung an Filmklassikern wie DER BLAUE ENGEL oder DER KONGRESS TANZT, doch die „Machergreifung“ der Nationalsozialisten beendete die Karriere des jüdischen Künstlers abrupt.
Die letzte deutsche Produktion, an der er vor seiner Entlassung aus der Ufa mitwirkte, war Ludwig Bergers WALZERKRIEG im Jahr 1933. Mit der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde Liebmann Opfer der systematischen Ausgrenzung und Verfolgung jüdischer Künstler*innen. Während Berger im Exil überlebte, wurde Liebmann während der Besetzung Frankreichs von der Wehrmacht verhaftet und ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo er mutmaßlich im Juli 1942 ermordet wurde.
Anlässlich des 135. Geburtstages des Drehbuchautors zeigen wir im Juni neben den Tonfilmen EINBRECHER, DER KONGRESS TANZT und WALZERKRIEG den Stummfilm MANOLESCU, der kürzlich von der Murnau-Stiftung restauriert wurde. Eine Einführung hält Filmrestaurator Luciano Palumbo.
Bild: Quelle - Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung