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120. Geburtstag Willi Forst

Willi Forst (*7.4.1903 in Wien; †11.8.1980 ebenda) war ein österreichischer Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur, Produzent und Sänger.

Als Darsteller war er dem Publikum durch Kinoerfolge wie EIN BLONDER TRAUM (1932), an der Seite von Lilian Harvey und Willy Fritsch, oder in der Titelrolle von PETER VOSS, DER MILLIONENDIEB (1932) bekannt und beliebt.

Ab 1933 übernahm Forst immer häufiger auch die Filmregie und war ein bedeutender Vertreter musikalisch-komödiantischer Wiener Filme wie zum Beispiel MASKERADE (1934) mit Theaterstar Paula Wessely in ihrer ersten Filmrolle. Teilweise übernahm Forst in seinen Regiearbeiten selbst die Hauptrolle, so in BEL AMI (1939), OPERETTE (1940) und WIENER BLUT (1942). Seit 1936 leitete Forst die Wiener Willi Forst-Film, die in Berlin eine Zweitniederlassung hatte. 1937 wurde Forst, der von den Nationalsozialisten sehr geschätzt wurde, in den Aufsichtsrat der verstaatlichten Tobis AG und 1938 auch in den Aufsichtsrat der neu gegründeten Wien-Film berufen. Gemäß dem für die Wiener Filme vorgegebenen Motto „Kraft durch Freude“ konnte Willi Forst weiterhin unbeschwerte Komödien inszenieren. Er versuchte jedoch, politische Themen aus seinen Filmen weitgehend herauszuhalten. Neben anderen namenhaften Schauspielern wie Emil Jannings und Gustaf Gründgens lehnte auch Forst die Rolle des Joseph Süß Oppenheimer im antisemitischen Hetzfilm JUD SÜSS (1940) ab.

In der Nachkriegszeit blieben die großen Erfolge aus. Eine Ausnahme bildete lediglich der Film DIE SÜNDERIN (1950) mit Hildegard Knef in der Hauptrolle, der durch Proteste der katholischen Kirche zum Skandal avancierte, aber sieben Millionen Menschen ins Kino zog. WIEN, DU STADT MEINER TRÄUME (1957) war Willi Forsts letzter Film.

Zu Willi Forsts 120. Geburtstag zeigen wir im April das heiter-beschwingte Biedermeierstück KÖNIGSWALZER (1935) und den Kriminalfilm ICH BIN SEBASTIAN OTT (1939) über ein gefälschtes Rubens-Gemälde. Willi Forst zeichnete hier nicht nur als Produzent und Regisseur verantwortlich, sondern spielte in einer Doppelrolle die Zwillingsbrüder Sebastian und Ludwig Ott.

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